Ein paar Informationen zur ersten Übung des Ba Duan Jin.
– Die Hände mit nach oben gerichteten Handflächen hochhalten, um die inneren Organe zu regulieren.
Sie dient der Aktivierung des Dreifachen- Erwärmers oder San-Jiao.
Mit dem Dreifachen Erwärmer haben wir ein spezielles Konzept der chinesischen Medizin. Er ist sozusagen ein Organ ohne einen stofflichen Bezug, zu dem es in der westlichen Physiologie keine anatomische Entsprechung gibt. Er hat einen Namen, aber keine Form. Der dreifache Erwärmer ist in Wirklichkeit ein zusammenfassender Begriff für den oberen – jiao-shang, den unteren jiao-xiao und den mittleren – jiao-zhong – Erwärmer. Der Terminus San-Jiao bedeutet wörtlich übersetzt: „drei, die brennen“ oder „drei, die versengen“.
Der obere Erwärmer entspricht dem Thoraxraum und kontrolliert die Atmung und die Herztätigkeit. Der mittlere Erwärmer entspricht der Bauchhöhle und kontrolliert die Verdauungsfunktionen – Magen und Milz, während sich der untere Erwärmer sich im Bereich unterhalb des Bauchnabels befindet und den Zuständigkeitsbereich Leber, Nieren, Dünn- und Dickdarm sowie Blase hat.
Der Dreifach-Erwärmer ist der Durchgangsweg über den Wasser, Nahrung und Säfte transportiert werden. Die Aktivierung des San-Jiao dient dem harmonischen Zusammenspiel der betroffenen Organe – Lungen, Milz und Nieren zu gewährleisten. Durch die Dehnung werden Körper-Vorder- und Rückseite stimuliert.
Die Du Mai Leitbahn – Das Lenkergefäß
Du bedeutet regieren oder lenken. Der Du-Leitbahn ist kein Organ zugeordnet. Nach chinesischer Vorstellung hat Du Mai eine wichtige übergeordnete Rolle und wird er als „Lenker“ aller 6 Yang-Leitbahnen und Yang-Organe betrachtet. Die sechs Yang-Organe oder Fu-Organe werden von Gallenblase, Magen, Dünn- und Dickdarm, Blase und dreifachem Erwärmer ausgemacht. Der dreifache Erwärmer hat keine physische Struktur und wird als funktionelle Einheit angesehen. Die Yang-Organe sind im wesentlichen dafür zuständig Nahrung zu verdauen bzw. aufzuschliessen und die Nährstoffe dahin zu übertragen, wo sie benötigt werden. Normalerweise handelt es sich bei einem Yang-Organ um ein Hohlorgan. Der Du Mai hat einen ausgeprägten Einfluss auf die Funktionen des Zentralnervensystems, besonders auf psychische Funktionen.
Zusammen mit dem Ren-Mai und den12 Hauptleitbahnen zählt er zu den 14 wichtigen Leitbahnen.
Oft wird er auch als „Kleiner Himmlischer Kreislauf“ – xiäo zhöu tiän – bezeichnet.
Der Du Mai beginnt am Steißbein und zieht auf der dorsalen Mittellinie über die Dornfortsätze zum Nacken, dann über die Mittellinie des Schädels, der Stirn und Nase und endet unter der Oberlippe im Mund.
Der Du Mai eine wichtige koordinierende und harmonisierende Wirkung auf alle Körperregionen und Organe. Der Punkt: Du 20 Baihui, auf dem Schädeldach gelegen,
ist der bedeutendste übergeordnete Punkt und spielt deshalb eine eminent wichtige Rolle.
Die Ren Mai Leitbahn – Das Konzeptionsgefäß oder Kontrollgefäß
Ren bedeutet kontrollieren, oder Kontrolle. Die Ren-Leitbahn wird in der deutschsprachigen Literatur Konzeptionsgefäß, Kontrollgefäß oder Dienergefäß bezeichnet. Der Ren-Mai ist ebenso wie der Du Mai mit keinem inneren Organ direkt verbunden, hat jedoch eine Kontrollfunktion über die 6 Yin-Leitbahnen und Yin Organe oder Zang Organe- Lunge, Milz, Herz, Niere, Leber und Perikard/Herzbeutel. Die Aufgaben der Yin-Organe sind Produktion, Transformation, Regulation und Speicherung fundamentaler Substanzen wie Qi , Blut und Körperflüssigkeiten bzw. -säfte. Yin Organe haben in der Regel keinen Hohlraum. Mit westlichen Begriffen sind es die parenchymatösen Organe.
Der Verlauf des Ren Mai beginnt am Perineum und verläuft auf der vorderen Mittellinie über Abdomen und Thorax und endet unter dem Mund.
Die Punkte des Ren Mai haben eine koordinierende Wirkung auf Erkrankungen der Yin-Organ. Sie werden bei urogenitalen, gastrointestinalen Erkrankungen und bei Herz- und Lungenerkrankungen häufig angewendet. Auf dem Ren Mai liegen viele Alarmpunkte.
und Punkte mit stark tonisierender Wirkung- wie Ren 6 Qihai – Meer der Energie und
Ren 4 Guanyuan – Umschlossene Ursprungsenergie.
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